Das Fediverse

Unendliche Weiten!

Worum geht es?

- Soziale Netzwerke neu denken

- Abhängigkeit von Platformen

- Was funktioniert wie

Onboarding

Fragen vorab?

Info: Die Präsentation steht nach der Veranstaltung allen zur Verfügung.

Was ist das Fediverse & was ist Mastodon

Ist das das nicht das selbe?

Die beiden Begriffe beschreiben unterschiedliche Dinge

- die aber in einem Zusammenhang stehen

kurz gesagt: Mastodon ist ein Teil des Fediverse

Fediverse:

Fediverse ist ein Kofferwort aus "Federation" und "Universe".

Es steht für ein 'Universum' verschiedener unabhängiger Dienste, die untereinander kommunizieren können.

Diese Kommunikation zwischen einzelnen Diensten nennt man 'Föderation'.

Die Betreiber*innen der einzelnen Plattformen können entscheiden, ob sie ihren Dienst 'föderieren' wollen, also ob dieser die Fähigkeiten zur Kommunikation mit anderen nutzt.

Wollen die Betreiber*innen das nicht, können die Nutzenden dieses Dienstes nur auf dem gleichen Server kommunizieren.

Das ist bei den sozialen Netzwerken anderer Anbieter grundlegend anders.

Wer z.B. auf Instagram ist, kann nur mit Instagram-Nutzenden kommunizieren.

Gleichzeitig gibt es nur genau EIN Instagram. Bin ich bei Instagram, bin ich automatisch mit allen anderen Instagram-Nutzenden verbunden.

Das ist im Fediverse anders.

Übersicht Fediverse

Überschrift: 'The many branchers of the fediverse', darunter in klein rechtliche Hinweise. Ein großer Baum, im Stamm steht 'The Fediverse' und ein Symbol, dass an das Atomium in Brüssel erinnert, fünf in Pentagramform angeordnete bunte Punkte, die durch ihre Farbe zwischen den Punkten anpassende Linien alle miteinander verbunden sind. Alle Schriften sind englisch. Unter dem Stamm steht 'Activity Pub' als Titel und als Untertitel 'W3C recommended decentralized social networking protocol'. Im Baum mit als große Kreise stilisierten Bereichen stehen verschiedene Anwendungen, die sich alle mit dem Fediverse verbinden lassen. Die Überschrift auf englisch: The many branches of the Fediverse. Die Überschriften der Bereiche sind inhaltliche Unterscheidungen verschiedener Dienste, im Uhrzeigersinn: Multimedia, Networking, Events, Writing, Books, Music. Die Bereiche überschneiden sich teilweise, einzelne Werkzeuge sind damit mehreren Bereichen zugeordnet. Ein kleiner Seitenast am Stamm trägt den Titel 'paid services'. Neben dem Stamm des großen Baums sind 5 weitere kleinere Bäume sichtbar, die durch gestrichelte Linien mit einzelnen Diensten verbunden sind. Die kleinen Bäume sind benannt: Matrix Protocol, XMPP Protocol, Zot Protocol, Diaspora Protocol, OStatus Protocol.

Wer sich mehr damit beschäftigen will und die einzelnen Dienste kennenlernen möchte, der findet alles nötige dazu auf der Seite Fediverse-Party.

Das Schöne ist...

...das kann man machen - muss man aber nicht.

Man kann die Dienste auch nutzen, ohne ganz tief einzusteigen.

Die Sache mit der Federation.

Links im Bild ein Teil eines Baumstammes, darauf das bunte Logo des Fedivers. Vom Stamm gehen nach rechts zwei Äste ab. Auf dem unteren Ast sind viele Mastodon-Logos zu sehen, auf dem oberen Ast sind viele Pixelfed-Logos zu sehen.

Federation

(oder Deutsch: Förderation)

Jeder Dienst verwendet sein ein eigenes Script.

Aber es gibt festgelegte Schnittstellen, die in allen Diensten gleich aussehen.

Darüber findet der Austausch zwischen den Diensten statt.

Das Protokoll dafür heißt Acitivity Pub - der Stamm des Baums.

Aber das soll doch so kompliziert sein!?

Die Nutzung des Fediverse und seiner Teile wird oft als sehr kompliziert beschrieben.

Aber wir können ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Die Sache mit den Instanzen

Anders als bei Twitter und Co gibt es im Fediverse verschiedene 'Instanzen' des selben Dienstes.

Beispiel Twitter:

Benutzername

Benutzername: @lagrlp

Instanzen 2

Pro Dienst also ein Nutzername.

Das ist im Fediverse (Bsp. Mastodon) anders:

Benutzername:Instanz

Benutzername: @lagrlp@selbsthilfe.social

Erster Teil Benutzer: @lagrlp

Zweiter Teil Instanz: @selbsthilfe.social

Instanzen 3

Würde sich auf unserem Server die Deutsche Gesellschaft Multiple Sklerose anmelden sähe das so aus.

Mastodon:Nutzer:Instanz

Benutzername: @dmsg@selbsthilfe.social

Erster Teil Benutzer: @dmsg

Zweiter Teil Instanz: @selbsthilfe.social

Instanzen 4

Es gibt Instanzen, auf denen sich jeder ein Konto erstellen kann.

z.B. mastodon.social

Es gibt Instanzen, auf denen sich nur Mitglieder anmelden können.

So macht es die LAG

Und es gibt Instanzen, die rein privat sind.

Also, wie gehe ich vor, wenn ich im Fediverse vertreten sein will?

1. Nachdenken

Wie überall in Social-Media stellen sich die Fragen:

Was will ich?

Wen will ich erreichen?

Was ist der beste Dienst dafür?

Welche Form von Dienst?

Ersatz für Instagram: PixelFed

Ersatz für Twitter/X: Mastodon, Pleroma, Misskey

Ersatz für Facebook: Diaspora, Friendica, Socialhome

Ersatz für Reddit: Lemmy

2. Aussuchen

1. Dienst

2. Instanz

3. Anmelden

beim entsprechenden Dienst.

Ausprobieren!

Aber wen erreiche ich?

Das ist tatsächlich ein Knackpunkt!

Fakt: Es gibt viel weniger Nutzende als auf den klassischen Netzwerken.

Ganz genaue Zahlen gibt es nicht (nicht alle Instanzen veröffentlichen diese).

Mastodon hat ca. 9 Millionen Accounts und rund 1,8 Millionen monatliche Nutzende.

Aber wen erreiche ich?

Das ist recht wenig im Gegensatz zu Twitter, Facebook und Co.

Nutzende geben aber an, dass mehr Interaktion stattfindet.

Das Fachmedium heise beschreibt dies z.B. hier.

Und wenn ich angemeldet bin?

Habe ich erst mal einen recht leeren Feed.

Der Grund: anders als bei den Diensten der großen Anbieter gibt es keine Algorithmen, die schon vorab aussuchen, was einen interessieren könnte

Man sieht die Posts derjenigen, denen man folgt in chronologischer Reihenfolge.

Es gibt keine Werbung und penetranten Vorschläge: FOLGE DEM!!!!

Ungewohnt?

Das ist am Anfang sehr ungewohnt.

Sorgt aber dafür, dass man sich diejenigen aussucht, denen man wirklich folgen will,

und mit denen man auch interagieren möchte.

Dafür gibt es z.B. kuratierte Listen.

Wem folgen?

Dafür gibt es z.B. kuratierte Listen.

Ein Tipp ist zu lesen, wer wem antwortet. Da finden sich dann auch immer Konten, denen man dann folgen kann.

So kommt man Stück für Stück zur 'eigenen' Community.

Aus Sicht der Selbsthilfe:

Es gibt eine große Community zum Thema Barrierefreiheit.

Die technischen Protokolle sind barrierefrei.

Sehr viele Menschen verwenden z.B. ALT-Texte, es gibt Kritik, wenn das nicht passiert.

Der größte Vorteil:

Unabhängigkeit!

Keine 'Firma' kann mir reinreden und bestimmen, was bei anderen Nutzern erscheint oder nicht.

Alle meine Daten gehören mir - diese Hoheit gibt man mit den AGBs der Platformen in der Regel ab!

Fazit

Das Fediverse ist heute noch keine 100% Alternative für andere Dienste.

Aber es hat das Potenzial dazu.

Dazu müssen aber natürlich mehr Menschen mitmachen und dort interagieren.