- Soziale Netzwerke neu denken
- Abhängigkeit von Platformen
- Was funktioniert wie
Fragen vorab?
Info: Die Präsentation steht nach der Veranstaltung allen zur Verfügung.
Ist das das nicht das selbe?
- die aber in einem Zusammenhang stehen
kurz gesagt: Mastodon ist ein Teil des Fediverse
Fediverse ist ein Kofferwort aus "Federation" und "Universe".
Es steht für ein 'Universum' verschiedener unabhängiger Dienste, die untereinander kommunizieren können.
Diese Kommunikation zwischen einzelnen Diensten nennt man 'Föderation'.
Die Betreiber*innen der einzelnen Plattformen können entscheiden, ob sie ihren Dienst 'föderieren' wollen, also ob dieser die Fähigkeiten zur Kommunikation mit anderen nutzt.
Wollen die Betreiber*innen das nicht, können die Nutzenden dieses Dienstes nur auf dem gleichen Server kommunizieren.
Das ist bei den sozialen Netzwerken anderer Anbieter grundlegend anders.
Wer z.B. auf Instagram ist, kann nur mit Instagram-Nutzenden kommunizieren.
Gleichzeitig gibt es nur genau EIN Instagram. Bin ich bei Instagram, bin ich automatisch mit allen anderen Instagram-Nutzenden verbunden.
Übersicht Fediverse
Wer sich mehr damit beschäftigen will und die einzelnen Dienste kennenlernen möchte, der findet alles nötige dazu auf der Seite Fediverse-Party.
...das kann man machen - muss man aber nicht.
Man kann die Dienste auch nutzen, ohne ganz tief einzusteigen.
(oder Deutsch: Förderation)
Jeder Dienst verwendet sein ein eigenes Script.
Aber es gibt festgelegte Schnittstellen, die in allen Diensten gleich aussehen.
Darüber findet der Austausch zwischen den Diensten statt.
Das Protokoll dafür heißt Acitivity Pub - der Stamm des Baums.
Die Nutzung des Fediverse und seiner Teile wird oft als sehr kompliziert beschrieben.
Aber wir können ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Anders als bei Twitter und Co gibt es im Fediverse verschiedene 'Instanzen' des selben Dienstes.
Beispiel Twitter:
Benutzername
Benutzername: @lagrlp
Pro Dienst also ein Nutzername.
Das ist im Fediverse (Bsp. Mastodon) anders:
Benutzername:Instanz
Benutzername: @lagrlp@selbsthilfe.social
Erster Teil Benutzer: @lagrlp
Zweiter Teil Instanz: @selbsthilfe.social
Würde sich auf unserem Server die Deutsche Gesellschaft Multiple Sklerose anmelden sähe das so aus.
Mastodon:Nutzer:Instanz
Benutzername: @dmsg@selbsthilfe.social
Erster Teil Benutzer: @dmsg
Zweiter Teil Instanz: @selbsthilfe.social
Es gibt Instanzen, auf denen sich jeder ein Konto erstellen kann.
z.B. mastodon.social
Es gibt Instanzen, auf denen sich nur Mitglieder anmelden können.
So macht es die LAG
Und es gibt Instanzen, die rein privat sind.
Also, wie gehe ich vor, wenn ich im Fediverse vertreten sein will?
Wie überall in Social-Media stellen sich die Fragen:
Was will ich?
Wen will ich erreichen?
Was ist der beste Dienst dafür?
Ersatz für Instagram: PixelFed
Ersatz für Twitter/X: Mastodon, Pleroma, Misskey
Ersatz für Facebook: Diaspora, Friendica, Socialhome
Ersatz für Reddit: Lemmy
1. Dienst
2. Instanz
beim entsprechenden Dienst.
Das ist tatsächlich ein Knackpunkt!
Fakt: Es gibt viel weniger Nutzende als auf den klassischen Netzwerken.
Ganz genaue Zahlen gibt es nicht (nicht alle Instanzen veröffentlichen diese).
Mastodon hat ca. 9 Millionen Accounts und rund 1,8 Millionen monatliche Nutzende.
Das ist recht wenig im Gegensatz zu Twitter, Facebook und Co.
Nutzende geben aber an, dass mehr Interaktion stattfindet.
Das Fachmedium heise beschreibt dies z.B. hier.
Habe ich erst mal einen recht leeren Feed.
Der Grund: anders als bei den Diensten der großen Anbieter gibt es keine Algorithmen, die schon vorab aussuchen, was einen interessieren könnte
Man sieht die Posts derjenigen, denen man folgt in chronologischer Reihenfolge.
Es gibt keine Werbung und penetranten Vorschläge: FOLGE DEM!!!!
Das ist am Anfang sehr ungewohnt.
Sorgt aber dafür, dass man sich diejenigen aussucht, denen man wirklich folgen will,
und mit denen man auch interagieren möchte.
Dafür gibt es z.B. kuratierte Listen.
Ein Tipp ist zu lesen, wer wem antwortet. Da finden sich dann auch immer Konten, denen man dann folgen kann.
So kommt man Stück für Stück zur 'eigenen' Community.
Es gibt eine große Community zum Thema Barrierefreiheit.
Die technischen Protokolle sind barrierefrei.
Sehr viele Menschen verwenden z.B. ALT-Texte, es gibt Kritik, wenn das nicht passiert.
Unabhängigkeit!
Keine 'Firma' kann mir reinreden und bestimmen, was bei anderen Nutzern erscheint oder nicht.
Alle meine Daten gehören mir - diese Hoheit gibt man mit den AGBs der Platformen in der Regel ab!
Das Fediverse ist heute noch keine 100% Alternative für andere Dienste.
Aber es hat das Potenzial dazu.
Dazu müssen aber natürlich mehr Menschen mitmachen und dort interagieren.